Das Waldschaf, bei dem Fleisch, Milch und
Wolle gleichermaßen genutzt wurde, war noch
bis in die 50iger Jahre in der Region Waldviertel,
Mühlviertel, Böhmen und Bayern häufig
vertreten. Es war schlicht das Schaf, das fast
auf jedem Hof gehalten wurde. Später wurden
spezialisierte Schafrassen (z.B. nur Milch- oder
nur Fleischerzeugung) vermehrt eingesetzt. Die
Vorzüge des Waldschafs sind in Vergessenheit
geraten und es wurde zu einer von über 20
gefährdeten Haustierrassen in Österreich.
Das Waldschaf ist ein kleines bis mittelgroßes,
weißes, schwarzes, braunes oder geschecktes
Schaf. Beide Geschlechter können sowohl behornt
als auch hornlos sein. Typisch für das Waldschaf
ist die so genannte Mischwolle (Wetterhärte).
Die Tiere sind besonders leichtfuttrig und zeichnen
sich durch Robustheit, Witterungsunempfindlichkeit,
Leichtlammigkeit und Krankheitsunanfälligkeit
aus. Sie haben sich als regionale Rasse bestens
an unsere klimatischen Bedingungen angepasst.
Die Muttereigenschaften sind sehr gut, sodass
die Aufzuchtrate beachtlich hoch ist. Die Lämmer
sind auf Grund der guten Säugeleistung der
Mütter frohwüchsig und lassen sich nur
mit Weide/Heu (auch ohne Zugabe von Getreide bzw.
Kraftfutter) aufziehen.
Aufgrund ihrer Eigenschaften eignen sind Waldschafe
hervorragend für Koppelweiden, für die
Landschafts- und Biotopflege, die extensive und
die biologische Landwirtschaft. Beweidung und
Heufütterung ergeben ein feinfaseriges, fettarmes
und gesundes Lammfleisch von höchster Qualität.
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