Der kleine, kompakte Konik – ein enger Verwandter
des osteuropäischen Wildpferdes - stammt aus
Polen, wo er noch bis ins 19. Jahrhundert wild gelebt
hat. Er ist ein direkter Nachkomme des einfachen
Tarpans und hatte gemeinsam mit dem Huzulen Anteil
an dessen Rückzüchtung.
Durch die traditionelle Bejagung des Konik als
Wildtier bis etwa Ende des 18. Jahrhunderts wurde
sein Bestand stark dezimiert. Nur durch die konsequente
Nachzucht im Urwald von Bialowieza konnte die
Rasse vor dem Aussterben bewahrt und seit 1965
wieder Zuchttiere verkauft werden. Heute werden
Koniks mehrfach in frei lebenden Herden, teils
ausgewildert, zur Pflege wertvoller Natur- und
Kulturlandschaften in Mittel- und Osteuropa eingesetzt.
Beispiele wie im polnischen Nationalpark Bialowieza,
im niederländischen Oostvaardersplassen,
im Schleswig-Holsteiner Naturschutzgebiet Geltinger
Birk, beim Weidelandschaftsprojektes im Tal der
Oberen Eider (ebenfalls Schleswig-Holstein), im
Wildpark Schorfheide, beim Life-Natur-Projekt
Cuxhavener Küstenheiden oder im niederösterreichischen
Weideprojekt an der Pielach bei Loosdorf sowie
im Kamptal –
um nur einige zu nennen - zeigen gute Erfolge
für den Naturschutz. Bei einigen dieser Weideprojekte
in deutschen Schutzgebieten weiden Koniks zusammen
mit Haus- oder Wildrindern ganzjährig.
Der Konik ist ein ursprünglich anmutendes
Kleinpferd, die graue Fellfarbe, der dunkle Aalstrich
auf dem Rücken, „Zebrastreifen“
an den Beinen und die schwarze üppige Mähne
mit heller „Hülse“ werden zu
den Wildpferd-Merkmalen gezählt. Sein Stockmaß
beträgt ca. 130 bis 145 cm. Die mittelschweren
Tiere haben einen geraden oder leicht konkaven
Kopf und einen kurzen Hals. Ihre Kruppe fällt
steil ab, der Schweifansatz ist tief.
Konik bedeutet „Pferdchen“ auf Polnisch.
Sie zeichnen sich durch ihre große Robustheit
aus, so dass eine ganzjährige Freilandhaltung
unproblematisch ist. Durch das im Winter dichtere
Fell und den sich auf die kargere Winternahrung
einstellenden Verdauungsapparat sind sie, wie
ihre wilden Vorfahren, an die mitteleuropäischen
Winter angepasst und so bestens geeignet für
die Weidehaltung, den Einsatz in der Landwirtschaft
und in der Landschaftspflege. |